Gruppentrainings für Jugendliche - für junge / ältere Menschen
9 Sitzungen (á 100 Min.)
Anmeldung ist möglich!
Sexuelle Empfindungsstörungen
Sexuelle Empfindungsstörungen und sexuelle Beeinträchtigungen:
- Sie können durch ein hohes und anhaltendes Stressaufkommen entstehen, und unterliegen unterschiedlichen Faktoren. Zu ihnen gehören vorwiegend sexuelle, aber auch andere gewalttätige und missbräuchliche zwischenmenschliche Erfahrungen (Kindheit, Pubertät, Adoleszenz, Erwachsenenalter). Dazu können auch ein regelmäßiger Konsum von gewalttätigen sexuellen und pornographischen Szenen im Internet gehören.
- aber auch ungelöste Paar-Konflikte und Entfremdung zum Intimpartner*in. Ferner erzeugen fortdauernde Arbeitsbelastungen, ein zurückliegendes Unfallgeschehen oder eine depressive Episode vielmals hohen Stress und können das Gefühl von Sicherheit auch im Kontext mit sexueller Lust untergraben. Sexualität mit einem/einer Intimpartner*in wird als zunehmend unerreichbar erlebt.
- Sexuelle Empfindungsstörungen äußern sich zudem sehr vielfältig. Sie zeigen sich z.B. in Form von sexuellem Desinteresse oder auch als Folge von sexuellem Risiko- und Suchtverhalten wie z.B. bei häufiger Nutzung der Internet-Pornographie. Sie äußern sich ferner in Ängsten vor Kontrollverlust, durch Gefühllosigkeit, Ekelempfinden, Frigidität, Impotenz u.a.m. Wenn sexuelle Empfindungsstörungen und daraus resultierend sexuelle Beeinträchtigungen nicht beachtet und korrigiert werden, können sie sich verfestigen und bestehen fort. Sie belasten dann nicht nur die Person, sondern oft auch die Paarbeziehung (hetero, queer, trans) insgesamt. Sexualität mit Intimität kann als eine unüberbrückbare Trennung erlebt werden.
Bei hohem Stressaufkommen:
- Dann ist das Erleben von Sicherheit, Vertrauen, Intimität und Nähe eingeschränkt. Das liegt daran, weil hohes Stressaufkommen im emotionalen Hirnareal des limbischen Systems gespeichert wird. Dieses Hirnareal ist zuständig für die Wahrnehmung von Gefahr oder Sicherheit, und ist eng verbunden mit der Wahrnehmung von sich selbst und der Umwelt. Das limbische Areal beherbergt den Hippocampus, der an das Gedächtnis mit hohem Stressaufkommen geknüpft ist, und beherbergt die Amygdala, die für das Ausmachen von Gefahr oder Sicherheit zuständig ist.
- Da anhaltend hohes Stressaufkommen im Autonomen Nervensystem (ANS) gespeichert ist, unterliegt es physiologischen autonomen Reaktionen und signalisiert im Körper (Gehirn/Nervensystem) eine - häufig nicht bewusst wahrgenommene - Bedrohungsgefahr, die von Angst vor potentiellem Kontrollverlust begleitet ist (Stress & Trauma). Und auch der eigene Körper kann dann als ekelhaft erlebt werden.
Das Gruppentraining Achtsame Sexualität:
Das Gruppentraining:
- Mitunter erweist es sich als sehr schwierig, die im Körper und mental gespeicherten konditionierten Ängste vor einem erneuten Kontrollverlust zu bewältigen.
- Daher kann für die Person eine therapeutische Hilfestellung mit Unterstützung in einer Gruppe sehr hilfreich sein, um für sich das Erleben von Sicherheit und Vertrauen, von Nähe und Intimität im sexuellen Kontext allmählich zurückzuerobern bzw. bei sich aufzubauen.
Die Ziele:
- Reduktion des Stressaufkommens
- Reduktion der Kontrollverlustangst
- Behebung der sexuellen Beeinträchtigung
- Steigerung des sexuellen Empfindungsvermögens.
Die Einheiten:
- Psychoedukation
- Ressourcenaufbau
- Prozessbasierte Therapieprotokolle
- Übungsaufgaben für zu Hause (praktische Materialien und Anwendungen im Alltag)
- Neben den praktischen Übungseinheiten nimmt der Erfahrungsaustausch in der Gruppe einen wichtigen Platz ein.
Sitzungsinhalte und Themen:
1. Sitzung:
- Einführung in das Thema „Verbindung zwischen Stressaufkommen und Sexualität“ (fachübergreifendes wissenschaftliches Grundlagenwissen aus Klinischer Psychologie, Neurophysiologie/Neurobiologie, Sexualmedizin). Verbindung zwischen Gewalt und Sexuelle Lust.
- Einführung in die kognitive VT und in körperbezogene Ansätze der Achtsamkeitspraxis (Body-Scan, Yoga) und des Somatic Experiencing zur Reduktion sexueller Empfindungsstörungen und Beeinträchtigungen während und nach einem (traumatischem) Stresserleben.
2. Sitzung:
- zur Psychoedukation der sexuellen Belastungssymptomatik - Teil1: Kontrollverlust mit Bezugnahme auf dazugehörige sexuelle Empfindungseinschränkungen und Bindungsprobleme, die an unangenehme Erfahrungen von Sicherheitsverlust, Verlust von Nähe und Intimität gekoppelt sind - praktische Einübung hilfreicher körperbezogener Strategien für die Anwendung zu Hause (Achtsamkeit/SE/DBT-Körperskills).
3. Sitzung:
- Fortsetzung von Teil 1 - Erfahrungsaustausch (z.B. Verlust und Neu-Eroberung von Intimität)
4. Sitzung:
- zur Psychoedukation der Belastungssymptomatik - Teil 2: Vermeidungsverhalten vermeiden und Dissoziationen stoppen – praktische Einübung hilfreicher körperbezogener Strategien (z.B. Sensorik für das Gewahrsein in den gegenwärtigen Moment) - zur Anwendung zu Hause.
5. Sitzung:
- Fortsetzung Teil 2 - Erfahrungsaustausch (z.B. achtsame Sexualität vs. sexuelle Gewalt)
6. Sitzung:
- Psychoedukation zur Kern-Symptomatik der Belastungssymptomatik -Teil 3: Gefühl und Kognition - zum Umgang mit schwierigen Emotionen und störenden Gedanken/Annahmen bei der Sexualität – praktische Einübung hilfreicher körperbezogener Strategien - für die Anwendung zu Hause.
7. Sitzung:
- Fortführung Teil 3 - Erfahrungsaustausch (z.B. Intimitätserfahrung vs. Körperselbstbild).
8. Sitzung:
- Gelingende (partnerschaftliche) Kommunikation und Achtsamkeit in der Sexualität.
9. Sitzung: Resümee und Ausblick
Organisatorisches:
- Das Gruppentraining ist für 6 - 8 Teilnehmende ausgerichtet.
- Es ist geeignet und wird zusammengestellt für alle Altersgruppen (Jugendliche, junge und ältere Erwachsene).
- Gruppentraining "Achtsame Sexualität" kann ein- und gemischtgeschlechtlich durchgeführt werden.
- Möglich ist auch eine Teilnahme als Paar.
- Das Gruppenangebot beinhaltet 6 - 9 Gruppensitzungen / á 100.
- Die Gruppensitzungen finden 14tägig statt
- Es finden vorab 1-2 vorbereitende Gespräche statt.
- Das Gruppentraining kann bei mir im Rahmen der GKV-Richtlinie für Verhaltenstherapie über einen Kurzzeit-Antrag für nur Gruppentherapie-Sitzungen oder auch kombiniert mit Einzeltherapie-Sitzungen bei der Krankenkasse beantragt und durchgeführt werden.
- Die Teilnahme ist unter denselben Konditionen auch auf Selbstzahlerbasis möglich.
Kontakt:
- Sie erreichen mich zur Rücksprache und zur Terminvereinbarung über das Kontaktformular, per Mail: AKarameros@t-online.de, und in meiner wöchentlichen Telefonsprechzeit Mi.: 12.00 - 14.00 Uhr.
Sie können dieses Kontaktformular für eine Kontaktanfrage verwenden.