Die moderne kognitive Verhaltenstherapie
Psychotherapie wirkt:
- Sich möglichst frühzeitig professionelle Hilfe und Unterstützung zu holen, hat sich in unserer Gesellschaft in den letzten Jahren zunehmend normalisiert. Die kognitive Verhaltenstherapie (K-VT) ist ein hochwirksames Psychotherapieverfahren und kann für die Bewältigung psychischer Belastungen und bei der Behandlung psychischer Störungen von großem Nutzen sein (Einstieg in die Psychotherapie).
- Sei es im Rahmen einer Präventionsmaßnahme und Krisenintervention, einer psychotherapeutischen Akutbehandlung, einer Kurzzeit- oder Langzeittherapie, ob innerhalb des Settings einer Einzel- und/oder Gruppentherapie (Gruppentherapie) und Gruppenangeboten (Gruppenangebote) Die Wirkprinzipien der K-VT sind auch zur Stressbewältigung und ggf. dem Einstieg in eine Psychotherapie gut anwendbar (Grundversorgung).
Weiterentwicklung:
- Die moderne K-VT arbeitet heute anders als noch vor 10 Jahren, vor 20 Jahren oder vor 30 Jahren. Ihre Weiterentwicklung ist in mehreren Wellen verlaufen. Die moderne K-VT ist in ihrer Arbeit ganzheitlich - Gedanken, Verhalten, Emotionen, Körper - ausgerichtet. Sie wird von einer salutogenetischen (Gesundheit förderlichen) Grundhaltung getragen, und unterstützt die Person in ihrem Entwicklungsprozess auf dem Weg zu einem selbstreflektierten und selbstwirksamen Leben (Meine Arbeitsschwerpunkte).
- Sie verfügt über ein großes Methodenrepertoire, um komplexe psychische Beschwerdebilder, die zudem mitunter zusammen auftreten (komorbide Störungen), behandeln zu können. In der modernen K-VT werden der Körper, die Bindungsstile der Person, ihre Lebensgeschichte und das soziale System, in dem die Person eingebunden ist, immer mit einbezogen. Das Augenmerk ist ferner auf die Selbst-Entwicklung und auf die Gestaltung der zwischenmenschlichen Beziehungen gerichtet. Es spielen außerdem Werte und Sinnfragen eine wichtige Rolle.
- Die K-VT zeichnet sich durch die fortlaufende Weiterentwicklung von Behandlungsansätzen bei spezifischen Störungen wie Ängste, Depressionen u.a.m. aus. Es kommen wissenschaftlich untersuchte Methoden und Verfahren zur Anwendung (Verfahren & Strategien). Wirksame und erprobte Therapiestrategien werden auf die individuellen Bedarfe von Klient*innen und ihr/sein soziales Umfeld abgestimmt.
Die Arbeitsweise der modernen K-VT
Verhaltensmuster:
- In der K-VT richtet sich der Fokus auf die Verbesserung des Gegenwartbezugs der Person. Dabei werden ihre individuelle Lebensgeschichte und ihre Symptomentwicklung fortlaufend mit einbezogen.
- Aktuelle ungünstige Verhaltensmuster (sozialer Rückzug, Tagträume, Grübeln, Wutausbrüche, Vermeidungsverhalten, Inaktivität, Suchtverhalten, übermäßige Sorgen, usw.) werden beachtet. Sie sind in psychische Beschwerdebilder eingewoben, und haben oftmals in der Kindheit / Jugend / Adoleszenz eine adaptive Funktion mit Bezug auf vorausgegangene Stress- und Belastungserfahrungen eingenommen. Werden ungünstige Verhaltensmuster unreflektiert beibehalten, können sie früher oder später die aktuelle Lebensführung mit beeinträchtigen.
Therapieziele:
- Zentrale Therapieziele adressieren die Bearbeitung ungünstiger Verhaltensmuster bei gleichzeitiger Stärkung des Selbstwerts, der Selbstakzeptanz, und der Selbstfürsorge. Für einen möglichst erfolgreichen Therapieverlauf bilden Therapeut*in und Klient*in in der K-VT miteinander ein Arbeitsbündnis. Sie erarbeiten mit Beginn der Therapie zusammen konkrete Antworten auf Fragen, wie Klient*innen ihre Ziele erreichen können, und was sie im Einzelfall dafür getan werden kann. Zu Beginn der Therapie und über den gesamten Therapieverlauf hinweg werden auf der Grundlage einer fundierten Fallanalyse Problemdefinitionen und Zielstrategien für das Erreichen in Richtung psychischer Gesundheit formuliert.
- In der K-VT wird den Grundannahmen, der persönlichen Informationsverarbeitung und dem Verhalten (gedanklich, emotional, körperlich, motorisch) zusammenhängend Aufmerksamkeit geschenkt. Welche sind hilfreich und gesundheitsförderlich, und welche können psychische Probleme aufrechterhalten. Im weiteren werden auf den Einzelfall abgestimmte Bewältigungsstrategien, Ressourcen und Fertigkeiten vereinbart und von Therapeut*innen bereit gestellt. Sie dienen Klient*innen bei der Umsetzung ihrer Zielformulierungen.
Verarbeitungsprozesse:
- In der K-VT wird an der Bewältigung und auch an der Umwandlung ungünstiger kognitiver und emotionaler Verarbeitungsprozesse gearbeitet. Sie werden von der Person als mehr oder weniger sich zugehörig (ich-synton) erlebt. Sie stellen keine "falschen" Antwortmuster dar, die es "abzuschütteln" gilt, aber sie können als ziemlich belastend und störend (ich-dyston) erlebt werden. Das wiederum dient des öfteren als Ausgangspunkt für die Nutzbarmachung von hilfreichen therapeutischen Interventionen.
- Eine ungünstige Verarbeitung zeigt sich oft in einem niedrigen Selbstwerterleben oder als Schwierigkeit im Umgang mit Gefühlen. Sie kann von negativen Grundannahmen über sich selbst ( z.B.: "nicht in Ordnung zu sein") begleitet sein. Bleibt sie unkorrigiert, kann sie sich verfestigen und chronisch werden.
Entwicklungsprozesse:
- Die Anwendung von Fertigkeiten und Bewältigungsstrategien kann auf ungünstige Verarbeitungsprozesse korrigierend einwirken, und das Resilienz- und Kompetenzspektrum einer Person erheblich erweitern. Das gilt auch für Dysregulationen in der Verarbeitung von Gefühlen wie zum Beispiel bei Wutausbrüchen, Gefühlsunterdrückung, gehemmter Trauer, und Gefühlsüberflutung.
- Fertigkeiten verhelfen zu einer lösungsorientierten Anwendung im Umgang mit Belastungen und Herausforderungen. Zu ihnen gehören Ablenkungsstrategien, sportliche Aktivitäten, Entspannungsübungen, u.a.m. Dabei löst das Gelingen einer sich selbst gestellten Aufgabe wie z.B. regulierter Umgang mit Emotionen mit Hilfe bestimmter Fertigkeiten Freude, Stolz, Zuversicht, Verbundenheit aus. Das Erleben von Selbstwirksamkeit und Resilienz erhöht sich, was zur emotionalen Regulation beiträgt.
- Zu den Fertigkeiten gehören auch Bewältigungsstrategien (Wahrnehmungsschulung, Konfrontationsmethoden, Distanzierungstechniken). Sie dienen dazu, den Umgang mit besonders schwierigen Emotionen - beispielsweise nach belastenden Lebensereignissen - zu bewältigen und zu verarbeiten und schaffen Raum für neue Erfahrungen. Darüber werden Entwicklungsprozesse angestoßen.
Organisatorisches:
- Die K-VT ist allen Altersstufen bei Vorliegen von mind. einer diagnostizierten psychischen Störung zugänglich, und wird als ein anerkanntes Richtlinienverfahren von der Krankenkasse finanziert. Das gilt auch für Interventionsmaßnahmen zur Prävention oder zur Rückfallprophylaxe psychischer Störungen (Einstieg in die Psychotherapie).
- Die K-VT wird über die Krankenkasse (GKV oder GOP/Beihilfe) beantragt oder kann privat auf Selbstzahlerbasis analog zum geltenden GKV-Stundenhonorarsatz durchgeführt werden.
- Sie kann als Einzeltherapie, als Gruppentherapie oder auch gemischt als Einzel- und Gruppentherapie durchgeführt werden.
- Für erwachsene Einzelpersonen und für Kinder/Jugendliche und Eltern/ Bezugspersonen erfolgt immer erst eine Probatorik (Therapievorbereitungsphase). Sie enthält eine Diagnostik mit Befunderhebung/Anamnese und eine Therapiezielplanung.
- Wird über die Krankenkasse oder auf Selbstzahlerbasis anschließend eine VT eingeleitet, werden mit der Klient*in zu Beginn die Interventionsstrategien abgesprochen.
- Wird hingegen ein Coaching (Einzel - Gruppe) - zum Beispiel zu Problemen am Arbeitsplatz - mit Einsatz von K-VT-Strategien vereinbart, gilt die Selbstzahlerbasis zu dem dafür üblichen Stundenhonorarsatz.
Wann spricht man von psychischen Auffälligkeiten und Beschwerden?
- Psychische Auffälligkeiten und Beschwerden entspringen klinischen Konzepten. Sie können alleinig auftreten und ein Frühwarnsymptom darstellen. Sie können auch zu unterschiedlichen psychischen Störungen gehören:
- Anhaltendes Stresserleben
- Tagträume
- Übermäßige Sorgen,
- Burn-Out, Ängste
- Deprimierte Stimmung
- Unruhe - und Spannungszustände
- Dissoziative Zustände (Wegdriften, u.a.m.)
- Gehemmte Trauer
- Ständige Sorgen
- Dysfunktionales Denken -
- (beschädigt zu sein, u.a.m.)
- Probleme mit der emotionalen Regulation -
- (Gefühle von Taubheit, emotionale "Überflutung",
- Wutausbrüche, Aggressivität)
- Negatives Selbstkonzept
- Inaktivität
- Selbstschädigende Verhaltensmuster -
- (Suchtverhalten, Selbstverachtung)
- Anhaltende Trauerreaktionen
- Aversives Körpererleben -
- (Schmerzen, Muskelanspannung, Einfrieren,
- Immobilität, andere körperliche Beschwerden)
- Identitätsdiffusion
- Gedankenkreisen
- Vermindertes/übersteigertes sexuelles Interesse
- Selbstwertprobleme
- Selbstzweifel
- Appetitlosigkeit
- Schlafstörungen
- Albträume
- Akute Belastungsreaktionen -
- (in Krisen- und Stresssituationen)
- Beziehungsprobleme -
- (Partnerschaft, Familie)
- Sozialer Rückzug
- Vermeidungsverhalten
- Motivationsprobleme
- Konzentrationsprobleme
- Zielerreichungsprobleme
- Schlafstörungen
- Alpträume
- Antriebsprobleme
- Inaktivität
Was sind psychische Störungen - eine Auswahl (nach DSM 5 und ICD 10 / 11):
- Depressive Störungen
- Posttraumatische Belastungsstörung -
- (einfaches und komplexes Trauma)
- Traumafolgestörungen
- Anhaltende Trauerstörung -
- (traumatischer Verlust)
- Anpassungsstörungen
- Sexuelle Störungen -
- (sexuelle Appetenzstörung, u.a.m.)
- Panikstörung mit/ohne Agoraphobie,
- Soziale Phobie
- Generalisierte Angststörung
- Somatoforme Störungen
- Zwänge
- Aufmerksamkeitsstörungen
- Körperliche Erkrankungen
- Dissoziative Störungen
- (Derealisation, Depersonalisation)
- Persönlichkeitsakzentuierungen/-störungen
- Körperdysmorphe Störung
- Bipolare Störung
- Süchte (Alkohol, Drogen, Internet)
- Essstörungen (spezifisch, unspezifisch)
Kontakt:
- Meine Arbeitsschwerpunkte: Anfragen zu meinen therapeutischen Angeboten können Sie gerne an mich entweder telefonisch, über das Kontaktformular auf der Website oder per Mail richten.
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